Für ihre künstlerische Intervention hat Esther Stocker die Campusebene gewählt. Die kugelähnliche Skulptur mit ihrer gefalteten und geknitterten Oberfläche soll Treffpunkt und ein markantes Zeichen an diesem zentralen Ort sein.
Schwarze Quadrate auf weißem Grund (oder ein weißes Gitternetz auf schwarzem Grund) bilden die grafische Oberfläche der knapp vier Meter hohen Skulptur aus einer Aluminium-Innenkonstruktion und bedruckter Vinylplane, die fast spielerisch zur Reflexion der eigenen Wahrnehmungsgewohnheiten einlädt. Die Rasterstruktur legt eine Verbindung zu den Wissenschaften nahe. Esther Stockers Skulptur soll jedoch vorrangig eine eigenständige ästhetische und geometrische Einheit sein, ein „Werkzeug“ zum Sehen und Verstehen. Zusätzlich stellt sie mit ihrer zerknüllten Form in Analogie zu wissenschaftlichem „trial and error“ den vielen verworfenen Ideen, mit denen ForscherInnen immer wieder konfrontiert sind, ein Bild gegenüber.
Knitterobjekt ist Teil einer Werkserie, der unter anderem eine Ausstellung im Kunstraum Dornbirn unter dem Titel Zweifel an der Geraden (2014) gewidmet war. Sowohl in ihrer Malerei als auch in ihren Installationen arbeitet Esther Stocker mit Fragen der Wahrnehmung, mit dem Phänomen der Mustererkennung, mit visuellen und gedanklichen Brüchen und Irritationen.