Wettbewerb MED CAMPUS Graz


Die Künstler Manfred Erjautz und Matt Mullican konnten am 24. Oktober 2013 den von der BIG geladenen künstlerischen Wettbewerb für den Neubau des MED CAMPUS Graz für sich entscheiden. Außerdem empfahl die Jury, einen Teil von Esther Stockers Projektvorschlag und eine kleinere Variante des Projekts von Misha Stroj zu realisieren.

Die Jury begründete die einstimmige Entscheidung für die Siegerprojekte folgendermaßen:

Shelter (high touch) – Manfred Erjautz:
„Das Projekt wurde von der Jury zur Realisierung empfohlen, da es im direkten Bezug mit den Themen des MED CAMPUS steht. In Erjautz‘ Arbeit wird der ewig gültige Bezug der menschlichen Figur in Beziehung zum architektonischen Umfeld gesetzt. Ausgehend von seiner kontinuierlich sich entwickelnden Werkserie der Shelter-Figuren, deren textile und semantisch lesbare Oberflächen auf Schaufenstermannequins, die mit scheinbar identitätsstiftenden Inhalten überzogen sind, wird hier der menschliche Körper und seine konstitutionellen Veränderungen im Laufe seines Lebens thematisiert. Es entsteht ein skulpturales Setting aus den digitalen Pixeln der gebauten Oberfläche der Fassade.“

Canvas Rubbing Project – Matt Mullican:
„Die Arbeit besitzt eine hohe Identifikation mit dem Thema der menschlichen Existenz und des Wissens und ist auch aufgrund der zentralen Positionierung im Aula-Foyer repräsentativ installiert. Die Bildsprache der Abbildungen und Symbole seiner Wandgestaltung sollen im Hinblick auf den aktuellen Forschungsstandard des MED CAMPUS Graz im direkten Kontakt mit den Nutzern entwickelt werden.“

Knitterobjekt – Esther Stocker:
„Esther Stocker überzeugte durch ihren Entwurf, der einen Vorgang illustriert, der in der Forschung des Öfteren passiert, nämlich vorhandene Resultate zu verwerfen und zu zerknüllen. Ferner repräsentiert die Arbeit eine Antwort auf die überaus geordnete Struktur der Fassade, die sie reflektiert und in das Chaos zurückführt. Vor allem die Wissenschaft sieht in der mit einem Raster überzogenen Skulptur das Schwarz-Weiß-Denken anschaulich kritisiert.“

An einem Körper – Misha Stroj:
„Das Projekt von Misha Stroj überzeugt durch die Poesie und die Sprachvielfalt der Idee. Es illustriert einen Wachstumsprozess, der die Forschung auf einer anderen Ebene reflektiert. Das Werk beinhaltet eine Wandarbeit, ein Raster aus Holzvitrinen, teilweise geschlossen, teilweise offen. Stroj schlägt hier ein „Labor der anderen Art“ vor, das in einem partizipatorischen und dokumentierten Prozess von ihm selbst aber auch den StudentInnen, ProfessorInnen befüllt und verändert werden soll. Es wird ein experimenteller Prozess mit im Detail offenem Ausgang initiiert und von ihm auch begleitet.“