Shelter (high touch) – MED CAMPUS Graz


"Wir sehen, egal wie alt wir sind, immer einen Teil unserer eigenen Körperlichkeit und deren Veränderung." Manfred Erjautz

Die Installation von Manfred Erjautz thematisiert den Lebenszyklus des Menschen. An der Unterseite des architektonischen Durchbruchs auf der Campusebene liegen und stehen verkehrt herum, je in einem grauen Kader, folgende Plastiken: Fötus, Neugeborenes, Kind, Jugendliche, schwangere Frau, Mann, gebrechlicher Mensch, Skelett. Die Figuren wachsen gleichsam aus der Fassade heraus. Die BetrachterInnen und die Plastiken sehen sich an. Hier geht es nicht um Didaktik sondern um den, ab und zu unausweichlichen Moment des Zurückwerfens auf das eigene Selbst und das gleichzeitige vergegenwärtigte Vorwärtsblicken. 

Grundlage für die Figuren waren modifizierte Schaufensterfiguren aus Aluminiumguss. Sie sind „unbekleidet“, aber mit einer Lackschicht und manuellen Applikationen überzogen. Ihre jeweilige Farbgebung entspricht jener der Fassadenfelder, auf denen sie montiert sind – die Skulpturen verschwinden in der Oberfläche und wachsen zugleich aus ihr hervor. Durch diese inhaltliche und materielle Verschiebung zwischen den „Pixeln“ der Fassade und den Figuren werden Architektur und Kunst zu Teilen einer digitalen Wolke, die Verbindung zwischen Mensch und Wissenschaft wird sichtbar.