Der bemerkenswerte Hybrid zwischen Architektur und Kunst inmitten des Schulgeländes zeichnet sich durch starke Gegensätze aus. Zum einen werden unterschiedliche Materialien verwendet und zum anderen stehen die Monumentalität sowie die Massivität der Gesamtwirkung dem dynamischen Eindruck einzelner Teile entgegen: Das seltene Beispiel einer „gebauten Raumskizze“ von Architekt und Künstler W. M. Pühringer besteht aus schwebenden Holzbalken, gezacktem Stahlfachwerk und Stahlstützen. Auch die Farbgebung – ein knalliges Gelb neben dem Grau von Aluminium und Stahl – ist ein Markenzeichen Pühringers.
Im Herbst 2022 wurde der bereits in die Jahre gekommene Pavillon im Schulhof des Billrothgymnasiums Opfer einer Sturmböe: Ein auskragender Arm war abgebrochen. Das Raumkunstwerk wird in Schulzeiten intensiv genutzt – als Freiluftklasse im Unterricht, zum Ausruhen in den Pausen, als Freiluftbühne und bei Festen im Schulhof. Umso erfreulicher war es für die Schulgemeinschaft, dass die Sanierung dank des Engagements aller Beteiligten am Ende des Schuljahres 2022/23 fertiggestellt werden konnte.
W.M. Pühringer, 1945 in Lambach geboren, studierte Architektur an der TU Wien. Nach einigen Jahren Architekturpraxis widmete er sich über lange Zeit vollends dem Zeichnen und dem Objekt, um schließlich wieder zur praktischen Umsetzung zurückzukehren und einige seiner zeichnerischen Entwürfe im Rahmen von Kunstprojekten zu realisieren. Pühringer war u.a. Gründungsmitglied der Künstlergruppe Zünd-up.