Die Künstler Nikolaus Gansterer und Hans Schabus konnten am 25. Juni 2010 den von der BIG geladenen künstlerischen Wettbewerb für den Neubau des Justizzentrums Korneuburg für sich entscheiden.
Die Jury begründete die einstimmige Entscheidung für die Siegerprojekte folgendermaßen:
„Das Projekt Libra – Balancing the invisible ist ein mobiles Objekt, das an Nikolaus Gansterers besondere Professionalität als Zeichner hinweist. Es besteht aus einem zarten Geflecht von leichten Aluminiumrohren und schwarzen Kugeln, wobei an manchen Enden Segel in unterschiedlichen Größen angebracht sind. Durch Luftbewegungen bewegen sich die Elemente unabhängig voneinander, ohne zu kollidieren. Die Zartheit des Objekts und seine fließenden Bewegungen unterstützen das klare architektonische Konzept des Justizzentrums. Somit entsteht eine Form von erweiterter Raumzeichnung, die mit ihren Bewegungen unsichtbare Thermik, Luftbewegungen und die Vorgänge, die im Gebäude stattfinden, sichtbar macht.“
„Die großformatige Skulptur von Hans Schabus – das aus dem Justizzentrum gewissermaßen heraus sezierte, umgelegte und in den Außenraum versetzte Hauptstiegenhaus – ist eine Manifestation des Stillstandes an einem Ort des Kommens und Gehens. Es verweist auf ein Innehalten in der Bewegung und damit auf die dem Gerichtsgebäude angeschlossene Haftanstalt. Die Treppe als Zeichen der Mobilität wird quergelegt unbenutzbar und damit zu einem Symbol des Innehaltens an einem Ort und in einem Leben ständiger Mobilität.“