Freitreppe – Justizzentrum Korneuburg


Für Hans Schabus ist das Gerichtsgebäude, vor allem aber die angeschlossene Haftanstalt ein Ort, der für viele Menschen zwar nur einen vorübergehenden, jedoch immer auch lang andauernden Moment des Stillstands bedeutet. Er legt eine der Haupttreppe nachempfundene Skulptur mitten auf den Vorplatz des neuen Justizzentrums Korneuburg. Um 90 Grad zur Seite gekippt und damit unbegehbar wird sie so als großformatige Skulptur zu einer Manifestation des Stillstands an einem Platz des Kommens und Gehens. Die Treppe als Zeichen der Mobilität wird quergelegt unbenutzbar – und damit zu einem Symbol des Innehaltens an einem Ort und in einem Leben ständiger Mobilität.

„Sie spricht ganz stark den Körper selbst an, den Benutzer, der vorbeigeht, oder vielleicht sogar durchgeht. Weil sich mit der Bewegung auch der Blick auf die Skulptur, auf diese Treppe, verändert. Und das ist auch ein Grundmotiv von Skulptur: Skulptur stellt letztlich auch Fragen an die Physis, an den Körper, an die Bewegung des Körpers um die Skulptur. Es ist eben kein Bild, bei dem es immer einen idealen Betrachtungspunkt gibt. Die Skulptur ist immer Bewegung“, so Hans Schabus.