Metamorphosen von Raum und Zeit – HTBLVA Spengergasse


Als "Zeitspur" vom Alten zum Neuen verstehen Maria Hahnenkamp und Willi Frötscher ihre Arbeit für den Pausenhof der HTBLVA Spengergasse in Wien.

Die höhere technische Lehr- und Versuchsanstalt im 5. Wiener Gemeindebezirk wurde einer umfassenden Generalsanierung unterzogen und mit einem Zubau erweitert. Die aus unterschiedlichen Epochen stammenden Bauteile gruppieren sich um einen langgestreckten, jedoch sehr schmalen Innenhof, der stark frequentiert und von den Schülerinnen und Schülern als Aufenthaltsraum im Freien genutzt wird.

Das Projekt Metamorphosen von Raum und Zeit, das die Künstlerin Maria Hahnenkamp in Zusammenarbeit mit Architekt Willi Frötscher realisiert hat, verwandelt diesen Hof in einen „Kunstraum“, einen Unterrichts- und Erholungsraum. Es verleiht dem Innenhof eine besondere Identität und schafft auf leichtfüßige Weise eine Verbindung von Altem und Neuem: auf sandfarbenem Asphalt wurde eine schwarze Ornamentlineatur über die gesamte Länge als eine sich verdichtende, verzerrende und überlagernde „Zeitspur“ aufgetragen, die auch der Abfolge der alten und neuen architektonischen Bauteile entspricht.

Ein weiterer Bestandteil der künstlerischen Hofgestaltung ist ein mit Gräsern und Stauden bepflanzter Grünstreifen, der mittels eines Rankgerüstes eine vertikale Dimension erfährt. In diesem Gerüst wurden einige schmiedeeiserne Fenstergitter des Altbaus, auf den Kopf gestellt und aneinandergereiht, wie ein Vorhang integriert. Ihrer Funktion enthoben können sie als Zitat aus der Entstehungszeit der Schule Ende des 19. Jahrhunderts gelesen werden. Die formenreichen Elemente werden reduziert eingesetzt, sodass der Platz viele unterschiedliche Bespielungen zulässt. Bodengestaltung und Bepflanzung geben dem Raum eine Leichtigkeit und Strukturiertheit, lassen aber auch viel Freiheit für die Schülerinnen und Schüler und Platz für Bänke, Freiklassen und Veranstaltungen.