„Handgriffe ist eine berührende Arbeit, die auf sensible Art und Weise die Fürsorge als ein fundamentales Anliegen des Medizinberufs in den Mittelpunkt stellt und Lehrende wie Studierende gleichermaßen anspricht. Die Künstlerin nimmt Bezug auf das Fragmentarische klassischer Skulpturen und transformiert diese in die Gegenwart. Sie hat damit auch eine gelungene Entsprechung für das Aufeinandertreffen von alten und neuen Strukturen gefunden. Gleichzeitig vermittelt die Installation, dass die Geschichte des menschlichen Körpers und dessen Darstellung untrennbar mit der Geschichte der Medizin verbunden ist.“
Innerhalb eines der großen Betonrahmen im Foyer der MedUni werden in 1,5-facher Vergrößerung in Beton gegossene Körperfragmente zu Interaktionen platziert: z.B. dem Heimlich-Manöver, der Drehung in die stabile Seitenlage, der tröstenden Hand. Die Formen sind Abbildungen (3-D-Scans) von realen Körpern, die nicht dem Idealbild von Normschönheit entsprechen, sondern die Wirklichkeit abbilden. Durch die Überlagerungen der Komposition mit den dahinter sitzenden und sich bewegenden Menschen auf den Sitzstufen entstehen immer neue Bildgeschichten aus künstlerischem Eingriff und dem Alltag.