Vor einigen Wochen musste am Bundesschulzentrum Salzburg Nonntal das Kunstwerk Balkenplatz von Meina Schellander demontiert werden. Die Kunst am Bau-Arbeit auf der Dachterrasse des Turnsaaltrakts stammte aus dem Jahr 1998 und war als Bewegungs-, Chill-Out und Erlebniszone für die Schülerinnen und Schüler gedacht. Rund 20 Jahre waren die aus knallrot gestrichenem Holz geometrisch angeordneten Sitz- und Flüsterbalken markantes Zeichen im sonst eher kargen Bewegungsraum auf der Turnsaalterrasse. Die vier großen, wie zufällig auf den Platz geworfenen und sich teilweise kreuzenden Balken waren für die Schüler*innen Ort zum Ausruhen, für Gespräche in den Pausen, für Klassenfotos und wurden von Zeit zu Zeit auch gerne im Rahmen des Unterrichts für Gruppenarbeiten oder Freiluftunterricht genutzt.
Aufgrund seiner exponierten Position war das Kunstwerk den immer extremer werdenden Wetterbedingungen ausgeliefert, es konnte mit seiner Materialität – obwohl lackiert und zusätzlich mit einem Schutzlack versehen, im Laufe der Zeit auch zweimal saniert – den Bedingungen auf Dauer nicht standhalten. Die Balken waren durch eindringende Feuchtigkeit und Frostschäden substanziell so geschädigt, dass auch angedachte Stabilisierungsmaßnahmen mit Epoxidharz o.ä. die Lebenszeit der Installation nicht mehr verlängert hätten. Seit Ende 2022 war Gefahr im Verzug: Es stand zu befürchten, dass Schülerinnen und Schüler oder auch Besucher*innen des frei zugänglichen Objekts sich bei der Benutzung verletzen könnten; die Arbeit musste schlussendlich abgebaut werden.
Manchmal müssen wir uns trotz aller Bemühungen um den Erhalt einer Installation geschlagen geben. Was bleibt, sind Fotos, Texte und die Erinnerung vieler Schüler*innen, die das Vergnügen hatten, den Balkenplatz in ihrer Schulzeit als Teil ihres Bildungsraumes zu genießen.