Zwei Fragen an Nicolas Mahler


Sie sind ein vielgewürdigter Comic-Zeichner, Filmemacher und Autor. Sie zeichnen für die FAZ, die NZZ, den Standard, Titanic oder Die Zeit und haben etliche Bücher veröffentlicht – zuletzt die Graphik-Novelle nach Thomas Bernhards Stück „Der Weltverbesserer“. Wie können Sie zwischen all diesen Gattungen gedanklich wechseln?

Für jede Zeichnung ist der Kontext wichtig, das heißt das Eingehen auf die bestimmte Situation, das Mitdenken der möglichen Leserreaktionen und die mögliche Wirkung der Zeichnung. Das ist schon beim Einzelwitz anders als beim längeren Comic, beim einmaligen Abdruck in einer Zeitung anders als bei einem Buch. Ganz anders ist es natürlich, wenn die Zeichnung in einer Ausstellung gezeigt wird. Je nach Situation ändert sich ja die Zeichnung, weil an sie auch je nach Publikations- oder Ausstellungsort andere Ansprüche gestellt werden. Was in einem Zusammenhang funktioniert, passt in einem anderen gar nicht. Ich bin also gewohnt, das mitzudenken.

Nun ist auch noch ein Kunst & Bau-Projekt hinzugekommen. Was bedeutet die Übersetzung ihrer Arbeit in das Großformat, beziehungsweise die direkte Verbindung mit Architektur für Sie?

Den Gang habe ich im Unterschied zu meiner sonstigen Tätigkeit als Möglichkeit gesehen, mit Raum, Größen­verhältnissen und Entfernungen zu spielen. Diese Möglichkeiten habe ich ja sonst nicht, also war die Lösung eigentlich schnell gefunden.