Wettbewerb MedUni Campus Wien entschieden


Der MedUni Campus Mariannengasse entsteht auf dem Areal der ehemaligen Wien Energie Zentrale in Wien Alsergrund. Auf einer Fläche von rund 35.000 m² wird er ab dem Jahr 2026 Platz für 2.000 Medizin-Studierende und 750 Mitarbeiterinnen der MedUni Wien bieten. 

Die sieben von BIG ART zum künstlerischen Wettbewerb geladenen Künstler:innen entwickelten Projektvorschläge für die große, durchgängige Erdgeschoßzone, die sich als öffentliche Passage durch den gesamten Block im dicht verbauten Stadtraum zieht. Zwei dieser Einreichungen wurden im Rahmen der Wettbewerbsjury nun zur Umsetzung empfohlen: „Metabolische Landschaft“ von Thomas Feuerstein und „Handgriffe“ von Toni Schmale.

Thomas Feuerstein „Metabolische Landschaft“
Thomas Feuerstein verbindet in seinem Entwurf Forschungsfragen der unterschiedlichen medizinischen Zentren des MedUni Campus Wien real wie metaphorisch mit der Frage der Stoffwechselprozesse, die sich in jeder Körperzelle wiederfinden und die gleichzeitig für künstlerische Entwicklung an sich stehen. „Metabolische Landschaft“ ist ein 30 Meter langes Panorama in der Mensa mit vier Monitoren in Form von Sprechblasen. Die grundlegende Grafik des Wandbildes verbindet eine reale kartographierte Landschaft mit der Karte der Stoffwechselwege im Inneren des menschlichen Körpers. Es entsteht eine Überlagerung von zwei Landschaften. Über dieses Panorama verteilen sich die vier Monitore in Form von Sprechblasen, die an WhatsApp-Nachrichten oder Comics erinnern. In kurzen Intervallen erscheinen darin assoziative Dialoge. Diese werden von einer Software generiert, die aktuelle Publikationen der am MedUni Campus forschenden Zentren automatisiert ausliest und in eine neue, einfache Sprachstruktur überführt.

Toni Schmale „Handgriffe“
Der Entwurf „Handgriffe“ von Toni Schmale besteht aus in Beton gegossenen Körperfragmenten, mit denen sich die Künstlerin auf die antike Skulpturengruppe der Ägineten bezieht. Durch die Anordnung der Fragmente schafft die Installation eine visuelle Analogie zwischen der historischen Skulpturengruppe und der Darstellung von grundlegenden Praktiken aus der Ersten Hilfe. Die in 1,5-facher Vergrößerung gegossenen Köperteile bilden innerhalb eines der großen Betonrahmen im Foyer ein 3-D-Bild aus Körperfragmenten, das sich aus vier medizinischen Interaktionen zusammensetzt: dem Heimlich-Manöver, der Drehung in die stabile Seitenlage, der Herzdruckmassage und der tröstenden Hand. Durch die Überlagerungen der Komposition mit den dahinter sitzenden und sich bewegenden Menschen auf den Sitzstufen entstehen immer neue Bildgeschichten aus künstlerischem Eingriff und dem Alltag.