Im Jahr 2002 wurde der Neubau der AHS Heustadlgasse nach den Entwürfen von Henke Schreieck Architekten fertiggestellt. Über die gesamte Wegstrecke vom Eingangsbereich des Schulgeländes, durch den Hof entlang einer begrünten Pergola zur Haupthalle des Gebäudes verläuft eine Lichtinstallation der Künstlerin Waltraut Cooper. Im Farbverlauf eines Regenbogens bilden rechteckige einfarbige Kunststoffabdeckungen, unter denen sich Leuchtstoffröhren befanden, ein Lichtband. Obwohl es sich um eine streng konzeptuelle Intervention im Zusammenspiel mit der klaren Architektur des preisgekrönten Schulbaus handelt, drückt sich die Künstlerin mit den Farben bildhaft aus und das Thema des Regenbogens verleiht dem Kunstwerk eine spielerisch leichte Note.
Licht in einen Regenbogen zu integrieren ist für Cooper eine Verbindung von Zeiten, Orten und Menschen – ein Symbol für Frieden und Hoffnung.
Nachdem der Zahn der Zeit massiv an dem circa 80 Meter langen Kunstwerk genagt hatte, wurde 2022 eine umfassende Restaurierung beschlossen, um dem Lichtband einerseits seine strahlende Wirkung zurückzugeben und andererseits das Material auf zeitgemäße, ressourcen- und kostensparende Mittel umzustellen. So wurden beispielsweise die Leuchtstoffröhren durch LED-Lampen und die Verschalung durch farbiges Acrylglas ersetzt. Dem Projektteam stand die Künstlerin beratend zur Seite, sodass die Installation 2024 wieder in seiner intendierten Strahlkraft leuchten kann.
Die Linzerin Waltraut Cooper (Jahrgang 1937) studierte Kunst, Mathematik und theoretische Physik in Wien, Paris (Sorbonne), Lissabon und Frankfurt (Städelschule). Sie hatte einen Lehrauftrag an der University of California, Santa Barbara sowie an der Kunsthochschule Linz. Ihre zum Teil riesigen Lichtinstallationen wurden weltweit gezeigt, sie bespielt Fassaden mit farbigem Licht, auch Treppenhäuser, Wasserflächen und Stadien. Zudem nahm Cooper viermal an der Biennale in Venedig teil.
Sie wendet mathematische Phänomene für ihre Arbeit an. Ihre klaren, reduzierten, meist geometrischen Formen verbinden konstruktive und poetische Gestaltungsprinzipien. Sie sieht ihre Lichtkunstwerke als eine Metapher des Lebens und der Zuversicht.