Das Zeichen ist wohl gelungen, Euer Hochwohlgeboren


„Aus den Tätowierungen von Strafgefangenen werden Formen destilliert. Diese sind Vorlage für 20 Topiaris, die in variierender Größe über das Gelände verteilt werden. An schwarz lackierten Drahtgestellen, die in Eternittrögen stecken, wachsen unterschiedliche Buchsbaumsorten. Zum Teil werden diese mit Kunststoffteilen akzentuiert.
Tätowierungen im Strafvollzug sind eine soziale und politische nonverbale Geheimsprache dekodierbar von Insassen und Ex-Insassen. Als selbststigmatisierende Zeugen der Regelbrechung stehen sie für Nonkonformismus, für Abgrenzung von oder für die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe. Sie sind politische Stellungnahme, sie untermauern den Rang eines Gefangenen, sie sind Ausdruck der Persönlichkeit und stärken diese wie eine Art von psychischer Rüstung, sie beanspruchen Eigentumsrechte auf den eigenen Körper, sie vermitteln also Protest und Selbstakzeptanz.“ Ines Doujak