Neue Mitglieder im BIG ART Fachbeirat


Die Künstlerinnen Katrin Hornek und Claudia Märzendorfer wurden in das fünfköpfige Gremium aus ArchitektInnen, KunsthistorikerInnen und KünstlerInnen bestellt

Der seit 15 Jahren bestehende BIG ART Fachbeirat soll die Kunstinitiative der BIG beraten und eine konstant hohe Qualität in der künstlerischen Auseinandersetzung gewährleisten. Er wirkt bei der Projektauswahl mit, nominiert die Künstlerinnen und Künstler, die zu den Wettbewerben eingeladen werden, und stellt die Basisjury für die Wettbewerbe.

Mit Beginn der neuen Funktionsperiode am 1. April 2021 werden die Künstlerinnen Katrin Hornek und Claudia Märzendorfer als neue Mitglieder in den fünfköpfigen Beirat aufgenommen. Sie folgen dem Architekten und Autor Klaus-Jürgen Bauer und der Künstlerin Nicole Six nach, die zehn Jahre Teil des Fachbeirats waren. Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Architektin, Cornelia Offergeld, Kunsthistorikerin und Kuratorin, sowie Manfred Wakolbinger, Künstler bleiben als Beiratsmitglieder auch in der neuen Funktionsperiode aktiv.

Katrin Hornek lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte Performative Kunst und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien und der Royal Danish Academy of Fine Arts. Katrin Hornek beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit den Transformationen und Krisen unserer Gesellschaft im Zeitalter des Anthropozäns, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf dem Planeten geworden ist. Mit ihren Installationen an der Schnittstelle von Kunst und wissenschaftlicher Forschung macht sie die komplexen Verflechtungen von Natur und Kultur sicht- und erfahrbar. Zuletzt etwa auf der Riga-Biennale (2020), wo sie das Publikum inmitten von 80 Tonnen lokaler Tonerde in “A Landmass to Come” mittels eines Audioguides auf eine multisensitive Reise durch geo- und biopolitische Landschaften schickt. Oder in ihrem Langzeitprojekt „Casting Haze“, das unter anderem im Rahmen der VIENNA BIENNALE 2019 in der Ausstellung Hysterical Mining in der Kunsthalle Wien zu sehen war. Hier verfolgt sie das Ziel, Kohlendioxid aus Luft und Wasser in einen stabilen, speicherbaren Zustand zu bringen und zur Skulptur zu mineralisieren. Sie unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst Wien (Abteilung Ortsbezogene Kunst) und ist Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe „The Anthropocene Surge“ (WWTF), wo sie die Vermessung des Wiener Anthropozäns mitverfolgt. Förderatelier des Bundes seit 2020, Staatsstipendium für bildende Kunst 2017, Theodor Körner Preis 2013, Kulturpreis des Landes Niederösterreich (Anerkennungspreis) 2012.

Claudia Märzendorfer studierte bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie arbeitet mit Installationen, Film als Skulptur, Fotografie, Zeichnung, Klang und Texten. Ihre Arbeiten verfolgen eine konzeptuelle Strenge und werden häufig in schlichtem Schwarz und Weiß ausgeführt. Ihre Werke waren in zahlreichen Performances und Einzelpräsentationen in Österreich und international zu sehen. Mit überraschenden Verschiebungen und subversivem, trockenen Humor bearbeitet sie Themen wie Emanzipation, Konsum und Umgang mit unseren Ressourcen. In ihren Arbeiten unterläuft sie gängige Erwartungen und lenkt mit der Verwendung unerwarteter Materialien wie Staub oder Eis die Aufmerksamkeit auf das Prozessuale der Existenz und unseren Zeitbegriff. Sie arbeitet mit analogen Techniken im Digitalzeitalter und interessiert sich für die Idee des Archivs. Größere Bekanntheit erlangte sie mit ihren „frozen records“ und anderen Eisskulpturen sowie mit den gestrickten Ersatzteilen für LKWs. Eines ihrer aktuellsten Projekte im öffentlichen Raum ist „For the Birds“ (2019) für das Klinikum Hollabrunn zum 20-jährigen Jubiläum der Sozialpsychiatrischen Abteilung, ein aeronautischer Skulpturengarten, für den sie 40 Künstler*innen unterschiedlichster Genres eingeladen hatte, Vogelhäuser zu entwerfen und zu bauen. Sie nimmt damit Bezug auf Anlass und Umgebung, um die öffentliche Akzeptanz zu fördern und die Thematik vom Rand in die Mitte der Gesellschaft zu bringen. 2014 erhielt sie den Outstanding Artist Award, 2017 den Gmoser Preis der Wiener Secession. 2003/ 2004 unterrichtete sie am Institut für bildende Kunst der Kunstuniversität Linz. 2011 erhielt sie das Staatsstipendium für bildende Kunst. Märzendorfer ist Mitglied der Secession, sie lebt in Wien und arbeitet in den Bildhauergebäuden des Bundes, Praterateliers.